Golf gilt in der breiten Öffentlichkeit – wenn auch unberechtigt - immer noch als eine Nobelsportart für Menschen von Welt (oder besser mit Geld). Aber diese Sportart entwickelt sich langsam mehr und mehr auch für Bevölkerungsschichten mit etwas kleineren Geldbeuteln zu einem Volkssport. Aber so wirklich massentauglich – wie in den USA – wird er in Deutschland wohl nicht werden.

Eine kleine Gruppe von jungen Leuten um „Stefan Rchter“ war der Meinung, dass Golf durchaus seinen Reiz hat. Es mache Spaß, mit dem Schläger einen winzig kleinen Ball ins Ziel zu befördern. Doch den jungen Köthenern sagte die steife Etikette der Golfer nicht zu. Insbesondere hadern sie mit dem allzu elitär geltenden Gehabe. Deswegen suchten sie sich eine Nische. Golf ja, aber gepaart mit jugendlichem Draufgängertum.

C r o s s g o l f  nennt sich das, was inzwischen immer mehr junge Menschen spielen. Nicht ein Rasenplatz samt Löcher ist ihr Spielfeld, sondern grob gesagt alles, was ihnen vor die Augen kommt. So ziehen sie in den Abendstunden oft durch die Köthener Innenstadt, um ihrem Sport nachzugehen. Meist fangen sie auf dem Marktplatz an und schlagen sich bis zum Holzmarkt und die Fußgängerzone durch. Eine kleine Rasenmatte nutzen sie für die Abschläge, um Boden und Schläger zu schonen. Hier wird der Ballhalter (Tee) festgesteckt. Die Bälle (almost) sind speziell für Crossgolf in der Stadt geeignet und leichter und weicher als herkömmliche Golfbälle.

Vor dem Abschlag legt die Gruppe ein markantes Ziel fest. Das kann das Wetterhäuschen auf dem Holzmarkt sein, die Säule einer Telefonzelle, eine Laterne, ein Stück vom Springbrunnen oder oder oder … An oberster Stelle steht jedoch die Sicherheit. Es soll ja nichts zu Bruch gehen. 

Ein geregelter Sportbetrieb mit festen Spiel- oder Trainingszeiten besteht noch nicht. Es sind aber zukünftig auch die Ausrichtung eigener Wettkämpfe vorgesehen. Bis es aber so weit ist, wird sich die neue KSV-Abteilung auf Turnierteilnahmen bei auswärtigen Vereinen konzentrieren.